Der MZVO im Wandel der Zeit

Am 2. Januar 1957 begann der neugegründete MÜLLABFUHR-ZWECKVERBAND ODENWALD mit der ersten staubfreien Müllabfuhr in Michelstadt. Es dauerte aber noch 18 Jahre, bis alle Städte und Gemeinden des Odenwaldkreises im Verband vereint waren. Damit war eine Organisation entstanden, die sich den schwierigen Zeiten des Umdenkens in der Umwelt- und Abfallpolitik stellen konnte, aber auch die Aufgaben der Kommunen (“das Müll einsammeln”) und die des Landkreises (“die geordnete Abfallbeseitigung”) übernahm.

Aufgrund seiner zentralen Stellung wurden vom MZVO im Laufe der Jahre grundlegende Maßnahmen zur Abfallvermeidung und Abfallverwertung geplant und umgesetzt:

  • 1989
    Inbetriebnahme der Zentralkompostierungsanlage in Brombachtal/Kirch-Brombach
  • 1993
  • Einführung der Wertstoffsammlung und der Papiertonne
  • 1994
    Einführung der Biotonne mit Fremdverarbeitung des Biomülls
    Einführung der Elektronik-Schrott-Verwertung
  • 1996
    Einführung der Wiederverwertung von Haushaltsgroßgeräten

Dies hat natürlich zu einer Mengenverschiebung der Abfälle und Wertstoffe geführt.

Die Summe aller getroffenen Maßnahmen hat die Abfallmenge schrumpfen lassen und die Wertstoffmenge ist angestiegen. 1998 wurden erstmals mehr Wertstoffe im Odenwaldkreis eingesammelt als Abfälle. Hinzu kam noch, dass mit in Kraft treten des Kreislaufwirtschaftsgesetzes und der Gewerbeabfallverordnung die gewerblichen Siedlungsabfälle weitgehend “abgewandert” sind. Durch die begrenzte Laufzeit der “Zentralmülldeponie Odenwald” war der MÜLLABFUHR-ZWECKVERBAND ODENWALD gezwungen, nach neuen Entsorgungsmöglichkeiten zu suchen, da die geringe Abfallmenge weder für eine Verbrennungsanlage noch für weitere Anlagen wirtschaftlich erschien. Der Beitritt zum Zweckverband-Abfallwirtschaft-Südhessen (ZAS) im Jahre 1998 sicherte dem Odenwaldkreis langfristig die Möglichkeit der Verbrennung und der Deponierung von Abfällen nach Schließung der “Zentralmülldeponie Odenwald” in Brombachtal/Langenbrombach. Für die Verarbeitung von Biomüll hat der MZVO mit dem Landkreis Miltenberg eine langfristige Vereinbarung getroffen.

Bedingt durch das Umweltbewusstsein der Odenwälder Bürgerinnen und Bürger und der dadurch vergleichsweise geringen Menge an Abfällen ist der Odenwaldkreis nach Schließung der “Zentralmülldeponie Odenwald” ein Kreis ohne Behandlungsanlage und ohne Deponie, aber mit einer gesicherten Entsorgung.